„Wie einigt man sich mit den Vögeln
auf eine Übersetzung ihrer Sprache?“
Pablo Neruda, Buch der Fragen. Übersetzt von Monika Lopez*
Tititi, s’ist Frühjahr –
Fritze, Fritze, magst du Krüzebeeren?
Fritze, Fritze, magst du Würzgebier?
Wo, wo ist das würzige Bier?
Zizizizjazjazoritiu-zip.
Ich, ich, ich schreib an die Regierung,
bin I, bin I, bin I nit a schmucker Reiteroffizier!
Dütt, dütt, dütt is mien Revier.
Solche und ähnliche Übersetzungen des Finkenschlags finde ich in meinen Büchern und auch noch im Internet. Eines meiner englischsprachigen Bücher sagt, er klingt wie “a rattling, cheerful sound, ending in several short notes, quickly uttered, sounding like ‚wittier'“. Ein anderes sagt, es gibt “individual … differences of intervals and thrills in the cadences.”
Ich lese auch, dass es Buchfinkendialekte gibt, und dass Buchfinkenmännchen, die in einer kritischen Zeit nach dem Ausschlüpfen den Finkenschlag nicht zu hören bekommen, ihn nicht lernen. Daraus schliesse ich, dass es nur die Männer sind, die ihn singen.
Auf youtube gibt es einige Videos, die ihn hören lassen, z.B. dieses:
Dagegen wirken die oben zitierten Versuche, den Charakter des Finkenschlages zu vermitteln, recht unbeholfen und unzureichend, nicht? Aber was konnte man anderes versuchen ohne die Möglichkeiten, die moderne Aufnahmetechniken heute bieten?
Ausser dem Finkenschlag äussern Buchfinken noch einen Lockruf:
Pink, pink
oder (wen wundert’s?)
Fink, fink
beim Fliegen ein jüb, jüb,
und weiter den sogenannten langgezogenen Regenruf, oder das “Rülschen”, das auch zweistellig vorgetragen werden kann, und in verschiedenenen Quellen als
trief, rüt, wried, füid, trürr, trüb
transskribiert wird.
*Gefunden in H-J Gelberg (Hrsg.), Grosser Ozean, Gedichte für alle, Belz & Gelberg, 2006, S. 177