The Stray Sod – The Foidin Mearbhaill

“Bisher habe ich hauptsächlich Wege gefunden, wie es nicht geht.“ lese ich hier.

Und bin auf einen weiteren irischen Volksglauben gestossen, der dazu irgendwie passt. Nach ein wenig Herumirren auf der Suche nach Informationen will ich ein bisschen dazu erzählen.

Vor allem, wenn Leute nachts unterwegs waren, passierte es ihnen, dass sie auf einmal nicht mehr wussten, wo sie waren, stundenlang herumliefen, und manchmal dann wieder am Anfangspunkt ankamen, oder zuhause, oder sich einige Meilen entfernt wiederfanden, oder gefunden wurden. Sie haben also total die Orientierung verloren. Ihre vertraute Umgebung war ihnen plötzlich fremd.

Der Grund wurde darin gesehen, dass sie auf “stray sod” getreten waren, eine Stelle auf dem Boden, ein Stückchen Gras, wodurch ihr Umherirren ausgelöst wurde. Als Schutz dagegen, oder als Lösung des Problems wurde vielfach empfohlen, den Mantel auszuziehen, ihn von innen nach aussen zu wenden, und so wieder anzuziehen.

In den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts hat man in irischen Schulen die Kinder aufgefordert, allerlei Traditionen aufzuschreiben. Dort finden sich auch eine Reihe von Geschichten über solche Ereignisse:

Hier, hier, und da und dort zum Beispiel.

Ein hübscher Blogeintrag dazu, wenn auch mir etwas zweifelhaft zum Schluss.

Ich fand auch wieder einen Roman dazu, den ich mir nun bestellt habe, obwohl ich unsicher bin, ob er mir gefallen wird.: The Stray Sod Country von Patrick McCabe. Es geht um Menschen in einem erfundenen irischen Ort im Jahr 1958. Dass das Buch keinen Plot hat, der Autor ziellos umherirrt, wird ihm von manchen vorgeworfen. „He lost the plot“, sozusagen. Andere finden das gut. Und plot bedeutet ja unter anderem auch “ein Stückchen Land”.

Aus dieser mehr wohlgesonnenen Review:

“Laika, the Russian space dog, is a germane image for the novel. Everybody, manipulated by things they do not (or do not want to) understand, feels alienated. This chimes with the “stray sod country” of the title, a concept “to do with being lost in what once were reassuring surroundings” …
Reading it is a bit like stepping on a sea urchin: you don’t realise the pain until afterwards and then you spend days picking out the spines.”

Ich werde sehen, ob ich es schaffe, durch das Buch zu irren.

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