Die Zettel

Kann ich doch hexen?
Ich habe auch was wiedergefunden. Die Zettel. Die, die ich damals in der Landesbibliothek beschrieben hatte, als ich die Kataloge nach Büchern über Schafkrankheiten durchsuchte. Die da überall herumlagen (liegen?) für den Zweck. Autor, Titel, Nummer. Die Nummer gab man dann in den Computer. Einige der Bücher waren nicht da, einige konnte ich ausleihen. In zwei nur im Lesesaal reinschaun, weil sie schon so alt waren.

Eins der ausgeliehenen bestellte ich mir in der Buchhandlung, und konnte es gleich mit nach Irland nehmen: “Lehrbuch der Schafkrankheiten”. Dieses hat mir oft geholfen seither. Und damals hat es mich beruhigt.
Alle ausgeliehenen Bücher schickte ich dann mit der Post zuück an die Bibliothek, weil ich da nicht mehr hinkam.

Die Zettel trug ich lange in meinem alten anderen Geldbeutel mit herum, bis ich sie schliesslich einmal wegwarf. Dachte ich. Erst diese Woche bedauerte ich das, denn es hatte ja einen Grund, warum ich sie so lange aufgehoben hatte. Das eine Buch aus dem Lesesaal.

Schade, dachte ich nun, könnte ich heutzutage ja danach googeln.

Ich fand sie vorgestern. Als ich nach etwas ganz anderem suchte.
Wie neu sie aussehen! Es soll 18 Jahre her sein, dass ich sie beschrieb?

Hieronymus Waldinger: Wahrnehmungen an Schafen, um über ihr Befinden urteilen zu können.
Ich finde das Buch online, 2. Auflage Wien, 1843, und bin erneut fasziniert. Über die pragmatischen, fast phãnomenologischen kurzen Beschreibungen, wie z.B. das hier:

„10. Bey der Untersuchung einer Heerde beob-
achtet man: ob bey der Annäherung eines
fremden Gegenstandes alle eine rege Aufmerk-
samkeit äußern? Ob nicht einige ganz sorgen-
los alles um sich geschehen lassen, ohne auf-
geregt zu werden?”

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