Medusa

Mein drittes Werkstück aus dem Toepferkurs seht ihr gleich. Auf dem Anfangsbuchstaben meines Namens sollte ich etwas mit so Tonwürstchen aufbauen. Bald entschloss ich mich, das hauptsächlich über dem Loch vom C zu tun, weil mir die C-Form eigentlich nicht gefiel. Also Würstchen da drüber. Dann sah das von der Seite aus wie eine hockende Figur. Also Kopf drauf. Und dann noch Haare. Mit so Spiralen hatten wir davor schon gearbeitet.

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Am Tag, bevor das Ding fertig mit Glasur gebrannt war, lasen wir in der Lyrikgruppe Medusa von Louise Bogan. Dazu findet man online Interpretationen, die ganz von meiner abweichen. Und auf Wikipedia finde ich die alte Geschichte, und wundere mich gar nicht, dass Medusa auch in verschiedenen Computerspielen vorkommt. Was für Geschichten sich die alten Griechen schon ausgedacht haben. Und was später hineininterpretiert wurde ….

Egal. Zumindest hat die Urgeschichte, wenn ich sie mal so nennen darf, auch mit Perspektiven zu tun, nicht? Die arme Medusa konnte die anderer gar nicht in Betracht ziehen, weil sie unter ihrem Blick auf sie zu Stein erstarrten.

Nun, mit meiner Medusa – so habe ich das Ding nun genannt – kann einem das nicht passieren, denn sie schaut einen unter ihren Schlangenhaaren gar nicht an. Sie schaut ins Leere, oder in sich hinein. Das passt dann ja auch wieder. Kein Interesse an anderen, zumindest in dem Moment, in dem sie da hockt und sozusagen zu Stein gebrannt wurde.

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