Fenster 33

Schnell halbierte sich der Mond
– in ein paar Tagen, scheint’s.
Erscheint jetzt momentan
mit Halo, im Schlitz zwischen
zwei Vorhängen. Zufällig
trifft mein Blick auf ihn.
Hallo!
Als er noch voll war,
auf der andern Seite,
zog ich dieselben völlig
zu, um ihn vollkommen
auszuschließen. Er schien
so hell, zu hell, ließ mich
nicht schlafen. Nun zieht er schnell,
halbiert, weiter nach oben.

Fenster 32

Morgen wieder der Stammplatz im Sessel.
Heute versagt hier im schwarzen Fenster
der Router, „no internet secured“.
Draußen Regen und Wind, liegt’s am Wetter?
Immer denkt man zuerst, es läge
am eigenen device.
Scheiß Technik.
Ich leere den Papierkorb, lade
Bilder hoch von Katzen.
Sie lagen auf dem Käferdach.
Vom Pilz, so rot im grauen Mauerloch.
Die Mini-Orchidee, die blüht.
Auf meinem linken Fenstersims,
Davor sah sie bloß aus wie Gras,
jetzt brauch ich für die Miniblüten
meine Brille. Sie sind weiß.
Ich weiß, dass ich heut Nacht wieder
nicht schlafen werde. Das Muster wieder-
holt sich nun zum fünften Mal.