Buchgeschenk und Koinzidenz

Manchmal bekomme ich auch Bücher geschenkt. Zum Beispiel die von wababbel Autoren. Und da freue ich mich immer ungemein.

Vor ein paar Tagen kam aber ein Umschlag an von jemand anders. Und ich muss das hier berichten, weil dabei wieder mal eine Koinzidenz im Spiel war. Das ist laut Wikipedia “ein zeitliches und/oder räumliches Zusammenfallen von Ereignissen oder Zusammentreffen von Objekten.”. Ich finde Koinzidenzen wunderbar.

Also, das war so.
Ich hatte das Buch mal wo anders als hier erraten. Und mir gefiel unter anderem das Titelbild dieses humorvollen Buches. Und diejenige, die das Rätsel aufgab, war Alexandra Scherer gewesen, die Herausgeberin von Grenzenlos, welches auf der wababbel Titelseite gelistet ist. Sie hat nun das Buch auf einem Flohmarkt gefunden, an mich gedacht, und es mir geschickt. Na so was!? Ich freute mich sehr, und freue mich aufs Lesen und Schmunzeln!

Nun hatte ich diese Woche selbst ein Geschenk gemacht, meinem Mann zum Geburtstag. Und beide Geschenke haben etwas gemeinsam, und das verblüffte mich schon sehr diese Woche.

The Hungry Grass

Kürzlich fand ich mal wieder ein Buch im Regal, das wir schon ewig besitzen, ich aber noch nicht gelesen hatte: Irish Country Cures von Patrick Logan, 1981 erstmals veröffentlicht. Der Autor war Arzt und hat darin allerlei volkstümliche Rezepte und “cures”, die in Irland angewendet wurden, zusammengesammelt. Manche davon recht abstrus. Interessant fand ich, und das hatte ich mir ehrlich gesagt noch nie so klar gemacht, wie er immer wieder darauf hinweist, dass den Leuten vor der modernen Wissenschaft und Medizin nichts anderes zur Verfügung stand als Kräuter, Rituale und Wunderheiler. Dass und wie dabei psychologisch auf Patienten eingegangen wurde, wird auch immer wieder angesprochen.

Was mich aber sehr interessierte, war der Abschnitt über das hungrige Gras: An Fear Gortach. The Hungry Grass. Noch nie hatte ich davon gehört.

“Many people in Leitrim believe in the hungry grass. The condition is likely to occur after a day in the mountains rounding up sheep, or more likely shooting. The sufferer feels faint and weak and in severe cases may loose consciousness. After he has rested for some time, usually less than a quarter of an hour, the attack will pass and he will be able to make his way home.”

Im Volksglauben ist die Person über hungriges Gras gelaufen. Logan begründet das Phänomen einleuchtend mit plötzlicher Unterzuckerung (Hypoglykämie), und empfiehlt, Kuchen oder Haferbrot dabei zu haben. Letzteres sei besser, weil es den Blutzucker längerfristig anhebe.

Ich googelte nach Fear Gortach und Hungry Grass. Ein Autor war ziemlich sauer über Logans schnöde Erklärung. Die üblichen Geschichten dazu gehen so:

Das Gras, der Ort wo es wächst, ist verwunschen von den Fairies.
Oder aber es ist ein Ort, wo einmal jemand verhungert ist, oder ein Verhungerter begraben wurde.
Das Gras ist manchmal braun und verdorrt, manchmal merkt man ihm nichts an. (Letzteres überzeugender in Irland.)
Leute, die darauf treten, empfinden Heisshunger, oftmals ein Leben lang. Oder sterben, obwohl sie mehr als genug essen.

Es gibt auch den Fear Gorta, den hungry man. Das ist eine verhungert, wie ein Leichnam aussehende Gestalt, die an Türen klopft und um Essen und/oder Geld bittet.

Diese Geschichten stammen wohl aus Zeiten der Hungersnöte.

Beim Googeln stiess ich dann auf das Buch, das ich gerade lese: The Hungry Grass von Richard Power, von 1969. Darin geht es um Father Conroy, einen etwas ungewöhnlichen (wirklich?) Priester. Gefallen hat mir schon der Beginn des Romans. Bei einem alljährlichen Treffen von Priestern erscheint Father Conroy zum ersten Mal und verdirbt den anderen die Veranstaltung, weil er noch vor dem gemeinsamen Essen im Badezimmer stirbt. Bissig, zynisch und auch humorvoll wird seine Geschichte erzählt. Hier ein guter Artikel in der Irish Times darüber.

Meistens komme ich so zu Büchern, die ich lese: Zufällig und/oder auf Umwegen.

Und finde auf ihnen auch Sachen wie diesen kleinen Filmthriller.

Angebot und Nachfrage, oder die wachsende Qual der Wahl

Wenn von hundert Leuten einer ein Schaf verkauft, dann von tausend zehn, schliesslich von zehntausend hundert, und gar von 10 000 000 hunderttausend, usw.(falls ich richtig gerechnet habe), dann ist der Prozentsatz von Anbietern zu potentiellen Kãufern immer der gleiche.
Aber jeder einzelne Käufer sieht sich in dem Prozess einer wachsenden, schliesslich unüberschaubaren Anzahl von Schafen gegenüber, aus der ausgewählt werden muss, Was tut er/sie?