Curtains of Rain

Verserzähler hat mich angeregt zu kruschteln, um dieses schon ältere Gedicht zu finden, das erfreulicherweise dieses Jahr so nicht zutraf.

There are curtains of rain.
The day outside is grey.
Trees still have leaves
that don’t move
in wind like yesterday.
All is wet.

The ground is soaking wet
from all the rain
since yesterday,
but the wood pigeons’ plump grey
bodies heavily move
the elderberry’s leaves.

The rain leaves
everything sopping wet.
I hardly move
under straight curtains of rain.
Today is grey
like yesterday.

Since yesterday
even the ashes’ leaves
seem ash-grey.
Wet curtains wet
them. In heavy rain
sheep don’t like to move.

Let us move
on from yesterday.
There will be rain,
but no leaves,
in the wet
of winter’s grey

months that lie ahead. Grey
bare-branched months. We’ll move
on soaked, wet
soil, like yesterday.
Today’s leaves
part of mud under boots and curtains of rain.

Then new leaves will move.
Rain will wet them again,
and winter’s grey will be yesterday.

Polizisten etc.

Ich wusste nur, das G.K. Chesterton Autor der Father Brown Geschichten war. Nie gelesen, nur als Kind die Pater Brown Serien mit Joseph Meinrad geguckt. Nun las ich von ihm The Man Who Was Thursday, was ganz anderes. Aber ich wusste es vorher nicht. Deswegen las ich es mit der Erwartung, eine Kriminalgeschichte vor mir zu haben. Ein wenig komisch fing sie schon an. Aber na ja, gibt es. Hauptfigur Syme trifft einen anarchistischen Poeten und wird an seiner Stelle ‚Thursday‘, Mitglied einer anarchistischen Vereinigung, deren Mitglieder nach Wochennamen benannt sind. Er fühlt sich dort nicht wohl, will gegen die Organisation angehen. Nach der ersten Sitzung, an der er teilnimmt, wird er verfolgt von einem anderen Mitglied, das dazu aufgrund seiner körperlichen Verfassung gar nicht in der Lage sein sollte. Nach und nach stellt sich heraus, dass sowohl Syme als auch die anderen Mitglieder, ausser Sunday, Polizisten sind, die gegen diese anarchistische Vereinigung vorgehen sollen, angestellt dazu von … Sunday. Es passieren obskure Dinge, am Ende rätselt man, wer Sunday wohl sein mag. Auch ich hatte Gott im Sinn, aber dagegen wehrt sich Chesterton in einem Artikel, der einen Tag vor seinem Tod (1936) veröffentlicht wird. Er weist auf den Untertitel dieses Werkes hin: “A nightmare”. Und in der Tat, liest man es so, fallen all die so seltsam erscheinenden Geschehnisse an ihren Platz. Ein Traum, und eine unheimlich gute Beschreibung dessen, wie Träume ablaufen. Zumindest die, die ich kenne.

Abgesehen davon, dass mich dieser Hinweis auf den Titel erinnert an eine Diskussion des Gedichtes Coyote von Paul Muldoon, bei der er stillschweigend bis zum Ende den teilweise obstrusen Interpretationen zugehört hatte, um dann darauf hinzuweisen, dass ein Titel unter anderem ein ’signpost‘, ein Wegweiser sein kann, erinnerte ich mich nach dem Lesen von ‚Thursday‘ auch an ein anderes Werk: The Third Policeman von, ja von wem? Der Autor hat unter verschiedenen Namen veröffentlicht: Brian O’Nolan, Flann O’Brian und Myles na gCopaleen (Kolumnist in der Irish Times). The Third Policeman ist ähnlich skurril wie ‚Thursday‘. Die Auflösung jedoch etwas anders, will ich nicht jetzt verraten. Er hat The Third Policeman nicht veröffentlicht bekommen, dann behauptet, er hätte das Manuskript verloren. Es wurde erst ein Jahr nach seinem Tod veröffentlicht (1967). Ich frage mich nun, ob in Titel und Geschichte nicht eine Anspielung auf Chestertons Thursday versteckt ist.

Die Pseudonyme aber erinnern mich wieder an Pessoa, und daran, dass ich nicht dazu komme, mit Caeiro weiterzumachen. Schon länger lese ich in The Book of Disquiet, geschrieben von Pessoas Heteronym Bernardo Soares, und auch erst – lange – nach Pessoas Tod veröffentlicht. Aus diesem Buch ist fast jeder Satz zitierbar. Es ist eigentlich unlesbar, weil sprachlich und inhaltlich an fast jeder Stelle überwältigend treffsicher.